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NGG Umfrage: Nicht repräsentativ für Sachsen - Gewerkschaft soll anpacken nicht kritisieren

Die Gewerkschaft NGG hat gestern in einem Pressegespräch in Berlin die Ergebnisse einer bundesweiten Beschäftigtenbefragung Gastgewerbe vorgestellt, mit Betroffenenberichten begleitet und eine Pressemitteilung (siehe unten) veröffentlicht. Teilgenommen haben gut 4.000 Beschäftigte, 87% davon NGG-Mitglieder, Durchschnittsalter 52 Jahre – also alles andere als repräsentativ.
 
Neue Erkenntnisse bringt die Studie nicht. Die Medien titelten heute mit Schlagzeilen wie „Jeder dritte will Gastgewerbe verlassen“, „Kellner und Köche zeigen Wirten die kalte Schulter“ oder „Warum immer mehr Beschäftigte die Gastronomie verlassen“. Damit schadet die Gewerkschaft NGG aus unserer Sicht dem Branchenimage. Teilweise ist es uns mit eigenen Statements gelungen, Berichterstattung zu relativieren oder differenzieren.

Statement Axel Klein, DEHOGA Sachsen

Wer mit einem Finger auf andere zeigt, zeigt allerdings immer mit dreien auf sich selbst: Tarifbindung ist eine beidseitige Angelegenheit und hängt genauso vom Organisationsgrad der Gewerkschaften, wie von dem der Arbeitgeberverbände ab. Ein Organisationsgrad im einstelligen Bereich sagt Vieles aus.

Gewerkschaften und Verbände könnten Vorbild sein, wenn sie konstruktiv und lösungsorientiert arbeiten. Wir als Verband treiben zahlreiche Projekte voran, um den Fachkräftemangel entgegenzuwirken oder die Mitarbeiterzufriedenheit zu stärken. Von den Europa Miniköchen bis hin zur Erwachsenenqualifizierung, den Azubischulungen oder den Tourismustalenten. Ein gutes Beispiel ist, dass durch die Fachkräfteallianz unterstützte Projekt zur Mitarbeiterbindung, welches unseren Unternehmen zu Gute kommt.

Es gibt in Sachsen kein einziges derartiges Projekt der Gewerkschaft.

Wir würden uns freuen hier gemeinsam Schritte zu gehen. Aus der Phase der Analyse sind wir längst raus.
Für ein gutes und stabiles Arbeitsklima sind zentral wichtige Punkte, wie gegenseitige Wertschätzung, Anerkennung der Leistung der Mitarbeitenden, Kollegialität und Teamgefühl Vorrausetzung. Sie lassen sich ohnehin nicht durch ein Regelwerk verordnen und müssen gelebt werden.

Der DEHOGA steht ohne Wenn und Aber zur Tarifpartnerschaft. Wir haben in der Branche ein flächendeckendes System von regionalen Tarifverträgen. Gerade in den letzten Monaten nach Ende der Corona-Einschränkungen konnten die Löhne erheblich gesteigert werden und trotz aller Herausforderungen wird es auch 2023 nochmals deutliche Steigerungen geben.

Wer nach verpflichtender Tarifbindung ruft, darf aber eines nicht vergessen: Die sog. Koalitionsfreiheit, also die Freiheit von Arbeitgebern wie auch von Arbeitnehmern, sich für oder auch gegen eine Mitgliedschaft im Arbeitgeberverband bzw. in der Gewerkschaft zu entscheiden, ist im Grundgesetz verbrieft. Und zwar zu Recht! Tarifverträge dienen als Leitplanken und haben eine wichtige Orientierungsfunktion im Arbeitsleben.  Sie sind aber kein Zwangsmittel. Unternehmen können attraktive Arbeitsbedingungen auch ohne Tarifbindung umsetzen – manchmal sogar besser, weil die Notwendigkeit der Breitentauglichkeit sowie nicht selten starre Dogmen der Gewerkschaften flexible und innovative Regelungen oftmals blockieren.

Wer seine Branche unterstützen und nicht schaden will, sollte anpacken und nicht nur Kritik üben.

HINTERGRUND

Guido Zeitler: „Diese Branche braucht einen echten Neustart“

Berlin, 18.10.2022; Mehr als ein Drittel der Beschäftigten im Gastgewerbe sieht seine berufliche Zukunft außerhalb der Branche. Das ist ein zentrales Resultat der heute von der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) vorgestellten Beschäftigten-Umfragen mit mehr als 4.000
Teilnehmenden. Ohne grundlegende Veränderungen dürfte sich die dramatische Personalsituation in vielen Restaurants, Bars und Hotels demnach weiter zuspitzen. Für den Vorsitzenden der Gewerkschaft NGG, Guido Zeitler, ist deshalb klar: „Das Gastgewerbe braucht einen echten Neustart!“ Dazu gehörten flächendeckend bessere Arbeitsbedingungen, mehr Wertschätzung durch die Arbeitgeber und Gäste und höhere Löhne: „3.000 Euro pro Monat, das muss für Fachkräfte in Zukunft das Minimum sein.“

Die gesamte Pressemitteilung lesen Sie HIER

NGG Umfrageergebnisse

Erstellt von Franziska Luthardt DEHOGA Sachsen letzte Änderung am

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